Post by Fenia Rüerenzumpf on Jun 5, 2010 5:19:55 GMT -5
Hier mal meine bisherigen Rechercheergebnisse zum Thema "Prostitution im Mittelalter - Allgemeines; Schleier/Kopfbedeckung; Kleidung"
Prostitution im Mittelalter
- " Fahrenden Frauen" sahen sich dem ständigen Verdacht der Prostitution ausgesetzt. Sie verdienten ihren Lebensunterhalt u.a. als Artistinnen, Tänzerinnen und Marketenderinnen, einige " schlugen sich zusätzlich als Bettlerinnen oder Prostituierte durch. Sie traten besonders zahlreich bei öffentlichen Anlässen wie z.b. Konzilien, Reichstagen, Jahrmärkten, Messen und Schützenfesten auf. (...) Die fahrenden Frauen waren der öffentlichen Kontrolle, dem statischen Prinzip des gesellschaftlichen Lebens, der weltlichen und sittlich-religiösen Normaufsicht entzogen. Damit waren sie den Verdächtigungen der Gesellschaft und der Obrigkeit ausgesetzt."28 (…)
- Viele Badestuben verfügten im 15. Jahrhundert neben Gemeinschaftsbädern auch über die Intimität kleiner Bade- und Ruheräume, die ebenfalls von Bademägden betreut wurden.
- Aufgrund von sozialer Not wie Missernten Seuchen etc, kam es öfters vor, dass Privatprostituierte, Kupplerinnen und Konkubinen die Stadt verlassen mussten, doch dies geschah in Zusammenhang mit der Vertreibung anderer Randgruppen aus der Stadt." Manchmal kam es durchaus zur Unterdrückung der heimlichen und der privaten Prostitution; zuweilen prangerten die Bewohner einer "ehrbaren" Straße die skandalösen Zustände und das schlechte Beispiel an; dann griff der Rat - in der Regel mit milden Mitteln - ein.
- Als Prostituierte sah man Diskriminierungen ausgesetzt, die Obrigkeit zeigte sich bemüht, Prostituierte durch entsprechende Kleidung bzw. Abzeichen (rote Kappe, gelbes Fähnle am Schuh, grüne Streifen am Schleier, best. Farben -(gelb) zu stigmatisieren. So waren vor allem erfolgreiche freie Prostituierte darauf bedacht, eine Scheinehe einzugehen. Die zahlreichen Kleidungsvorschriften wurden von ihnen oft umgangen, z. B. trugen sie auch bei Schönwetter die allgemein üblichen Regentücher. Ihr Hang zu kostbarer und aufwendiger Garderobe wurde oft kritisiert; so wurde ihnen das tragen von Pelzen, Schmuck und Kleidern aus teurem Material untersagt. Doch in Zürich ging man 1488 den entgegengesetzten Weg: man gestattete den Prostituierten ausdrücklich das Tragen von kostbaren Kleidern und Schuhen und Schmuck um den ehrbaren Frauen Luxus unschmackhaft zu machen.
www.grin.com/e-book/101471/eheliche-sexualitaet-unzucht-und-prostitution
suchen evtl. nach
Peter Schuster, ,,Das Frauenhaus, städtische Bordelle in Deutschland 1350-1600", München 1992
Randgruppen der spätmittelalterlichen Gesellschaft", Hrsg. Bernd- Ulrich Hergemöller, 1990
Jaques Rossiaud," Dame Venus, Prostitution im Mittelalter", München 1989
Bernd Roeck; "Außenseiter, Randgruppen, Minderheiten, Fremde im Deutschland der frühen Neuzeit", Göttingen 1993
Gotthard Feustel," Käufliche Lust, eine Kultur und Sozialgeschichte der Prostitution", Leipzig 1993
Beate Schuster," Die freien Frauen, Dirnen und Frauenhäuser im 15. und 16. Jahrhundert", Frankfurt/M. 1995
in Augsburg einen Schleier mit einem grünen Strich
www.grin.com/e-book/68809/prostitution
Bild: www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/frauen/konfliktstoff_kopftuch/index.jsp
Rise (Kopftuch)
Eine Rise ist ein Kopftuch, das zur Kleidung der Frauen des Mittelalters gehörte und vom 13. bis zum 15. Jahrhundert getragen wurde.
Die Rise war ein schleierartiges, faltenreiches Tuch aus feinem Leinen, das Wangen, Hals und Kinn der Trägerin bedeckte. Sie wurde in Höhe der Schläfen am Gebende oder im Haar befestigt und oft auch mit einem Kopfschleier getragen. In der Spätform war die Rise lang herabfallend und am Saum mit Rüschen verziert. In sozial höheren Schichten war die Rise oft auch aus Seide und mit Stickerei versehen.
de.wikipedia.org/wiki/Rise_(Kopftuch)
Gebende
Das Gebende (auch Gebände) ist eine mittelalterliche Kopfbedeckung für Frauen.
Ab dem 12. Jahrhundert wurde es Sitte, dass nur noch unverheiratete Frauen ihr Haar offen trugen. Verheiratete Frauen und alle weiblichen Personen beim Kirchgang hatten eine Kopfbedeckung zu tragen. Als eine der üblichen Kopfbedeckungen setzte sich das Gebende durch.
Das Gebende war ein Band aus Leinen, das um Ohren und Kinn geschlungen wurde, ergänzt um ein Stirnband, das häufig mit einer Borte verziert war. Ab dem 13. Jahrhundert wurde dann das Band auch mehrfach um Kopf und Kinn geschlungen. Zum Gebende konnte man ein Schapel oder eine Rise tragen. Das Gebende saß so straff, dass den Frauen mitunter dadurch das Öffnen des Mundes erschwert wurde. Es galt als unsittlich, das Gebende öffentlich zu lockern.
de.wikipedia.org/wiki/Gebende
Schuhbau: www.foracheim.de/cms.php?cmspid=70
Spätestens mit der Verbreitung des Christentums und dem damit einhergehenden Gebot zur Bedeckung der Haare trat das Schleiertuch seinen modischen Siegeszug an, und auch im 13. Jahrhundert ist es aus der weiblichen Tracht nicht wegzudenken. In Bildquellen begegnen uns zahlreiche Varianten, die häufig leicht und in anmutigen Wellen bis über die Schultern fallen (siehe Skulptur der Anna Selbdritt in der Stralsunder Nikolaikirche, 2. Hälfte 13. Jhd. [Abb. 37]). Dieser Effekt wurde wahrscheinlich durch runde oder ovale Schleier erzielt, die so einen wellenförmigen Fall ermöglichten. Andererseits finden sich auch Beispiele für Schleiertücher mit geradem Zuschnitt und sichtbaren Zipfeln, die offensichtlich aus schwererem Material gefertigt waren, was einen steiferen, statischeren Fall bedingt (siehe Skulpturen an der Mauritiusrotunde im Konstanzer Münster, um 1280 [Abb. 38], oder Skulptur der „Berchta“ im Naumburger Dom, um 1250 [Abb. 39]).
Als Schleierstoffe wurden in wohlhabenden Kreisen wohl bevorzugt Seidengewebe verwendet, während in weniger reichen Haushalten vermutlich auch auf Leinen oder leichte Wollstoffe zurückgegriffen wurde.
www.apud-angeron.de/pdf/Kopfbedeckung.pdf
allgemein: Mode im Spätmittelalter (Buch, sehr ausführlich!):
www.kleio.org/de/geschichte/alltag/kap_II3.html
Zubehör zum Nähen (auch Hutmacherwaren, historisches Nähset)
www.neheleniapatterns.com/
Prostitution im Mittelalter
- " Fahrenden Frauen" sahen sich dem ständigen Verdacht der Prostitution ausgesetzt. Sie verdienten ihren Lebensunterhalt u.a. als Artistinnen, Tänzerinnen und Marketenderinnen, einige " schlugen sich zusätzlich als Bettlerinnen oder Prostituierte durch. Sie traten besonders zahlreich bei öffentlichen Anlässen wie z.b. Konzilien, Reichstagen, Jahrmärkten, Messen und Schützenfesten auf. (...) Die fahrenden Frauen waren der öffentlichen Kontrolle, dem statischen Prinzip des gesellschaftlichen Lebens, der weltlichen und sittlich-religiösen Normaufsicht entzogen. Damit waren sie den Verdächtigungen der Gesellschaft und der Obrigkeit ausgesetzt."28 (…)
- Viele Badestuben verfügten im 15. Jahrhundert neben Gemeinschaftsbädern auch über die Intimität kleiner Bade- und Ruheräume, die ebenfalls von Bademägden betreut wurden.
- Aufgrund von sozialer Not wie Missernten Seuchen etc, kam es öfters vor, dass Privatprostituierte, Kupplerinnen und Konkubinen die Stadt verlassen mussten, doch dies geschah in Zusammenhang mit der Vertreibung anderer Randgruppen aus der Stadt." Manchmal kam es durchaus zur Unterdrückung der heimlichen und der privaten Prostitution; zuweilen prangerten die Bewohner einer "ehrbaren" Straße die skandalösen Zustände und das schlechte Beispiel an; dann griff der Rat - in der Regel mit milden Mitteln - ein.
- Als Prostituierte sah man Diskriminierungen ausgesetzt, die Obrigkeit zeigte sich bemüht, Prostituierte durch entsprechende Kleidung bzw. Abzeichen (rote Kappe, gelbes Fähnle am Schuh, grüne Streifen am Schleier, best. Farben -(gelb) zu stigmatisieren. So waren vor allem erfolgreiche freie Prostituierte darauf bedacht, eine Scheinehe einzugehen. Die zahlreichen Kleidungsvorschriften wurden von ihnen oft umgangen, z. B. trugen sie auch bei Schönwetter die allgemein üblichen Regentücher. Ihr Hang zu kostbarer und aufwendiger Garderobe wurde oft kritisiert; so wurde ihnen das tragen von Pelzen, Schmuck und Kleidern aus teurem Material untersagt. Doch in Zürich ging man 1488 den entgegengesetzten Weg: man gestattete den Prostituierten ausdrücklich das Tragen von kostbaren Kleidern und Schuhen und Schmuck um den ehrbaren Frauen Luxus unschmackhaft zu machen.
www.grin.com/e-book/101471/eheliche-sexualitaet-unzucht-und-prostitution
suchen evtl. nach
Peter Schuster, ,,Das Frauenhaus, städtische Bordelle in Deutschland 1350-1600", München 1992
Randgruppen der spätmittelalterlichen Gesellschaft", Hrsg. Bernd- Ulrich Hergemöller, 1990
Jaques Rossiaud," Dame Venus, Prostitution im Mittelalter", München 1989
Bernd Roeck; "Außenseiter, Randgruppen, Minderheiten, Fremde im Deutschland der frühen Neuzeit", Göttingen 1993
Gotthard Feustel," Käufliche Lust, eine Kultur und Sozialgeschichte der Prostitution", Leipzig 1993
Beate Schuster," Die freien Frauen, Dirnen und Frauenhäuser im 15. und 16. Jahrhundert", Frankfurt/M. 1995
in Augsburg einen Schleier mit einem grünen Strich
www.grin.com/e-book/68809/prostitution
Bild: www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/frauen/konfliktstoff_kopftuch/index.jsp
Rise (Kopftuch)
Eine Rise ist ein Kopftuch, das zur Kleidung der Frauen des Mittelalters gehörte und vom 13. bis zum 15. Jahrhundert getragen wurde.
Die Rise war ein schleierartiges, faltenreiches Tuch aus feinem Leinen, das Wangen, Hals und Kinn der Trägerin bedeckte. Sie wurde in Höhe der Schläfen am Gebende oder im Haar befestigt und oft auch mit einem Kopfschleier getragen. In der Spätform war die Rise lang herabfallend und am Saum mit Rüschen verziert. In sozial höheren Schichten war die Rise oft auch aus Seide und mit Stickerei versehen.
de.wikipedia.org/wiki/Rise_(Kopftuch)
Gebende
Das Gebende (auch Gebände) ist eine mittelalterliche Kopfbedeckung für Frauen.
Ab dem 12. Jahrhundert wurde es Sitte, dass nur noch unverheiratete Frauen ihr Haar offen trugen. Verheiratete Frauen und alle weiblichen Personen beim Kirchgang hatten eine Kopfbedeckung zu tragen. Als eine der üblichen Kopfbedeckungen setzte sich das Gebende durch.
Das Gebende war ein Band aus Leinen, das um Ohren und Kinn geschlungen wurde, ergänzt um ein Stirnband, das häufig mit einer Borte verziert war. Ab dem 13. Jahrhundert wurde dann das Band auch mehrfach um Kopf und Kinn geschlungen. Zum Gebende konnte man ein Schapel oder eine Rise tragen. Das Gebende saß so straff, dass den Frauen mitunter dadurch das Öffnen des Mundes erschwert wurde. Es galt als unsittlich, das Gebende öffentlich zu lockern.
de.wikipedia.org/wiki/Gebende
Schuhbau: www.foracheim.de/cms.php?cmspid=70
Spätestens mit der Verbreitung des Christentums und dem damit einhergehenden Gebot zur Bedeckung der Haare trat das Schleiertuch seinen modischen Siegeszug an, und auch im 13. Jahrhundert ist es aus der weiblichen Tracht nicht wegzudenken. In Bildquellen begegnen uns zahlreiche Varianten, die häufig leicht und in anmutigen Wellen bis über die Schultern fallen (siehe Skulptur der Anna Selbdritt in der Stralsunder Nikolaikirche, 2. Hälfte 13. Jhd. [Abb. 37]). Dieser Effekt wurde wahrscheinlich durch runde oder ovale Schleier erzielt, die so einen wellenförmigen Fall ermöglichten. Andererseits finden sich auch Beispiele für Schleiertücher mit geradem Zuschnitt und sichtbaren Zipfeln, die offensichtlich aus schwererem Material gefertigt waren, was einen steiferen, statischeren Fall bedingt (siehe Skulpturen an der Mauritiusrotunde im Konstanzer Münster, um 1280 [Abb. 38], oder Skulptur der „Berchta“ im Naumburger Dom, um 1250 [Abb. 39]).
Als Schleierstoffe wurden in wohlhabenden Kreisen wohl bevorzugt Seidengewebe verwendet, während in weniger reichen Haushalten vermutlich auch auf Leinen oder leichte Wollstoffe zurückgegriffen wurde.
www.apud-angeron.de/pdf/Kopfbedeckung.pdf
allgemein: Mode im Spätmittelalter (Buch, sehr ausführlich!):
www.kleio.org/de/geschichte/alltag/kap_II3.html
Zubehör zum Nähen (auch Hutmacherwaren, historisches Nähset)
www.neheleniapatterns.com/