Post by snakekaplan on Apr 24, 2011 1:43:47 GMT -5
Mein Problem mit der Recherche zum Glauben in unserem Darstellungszeitraum, zum Verständniss des Wetlbildes, zum Leben der Gläubigkeit und Frommheit war letztes Jahr, daß ich mich falsch der Thematik genähert habe:
Mein Ansatz war, dies alles über das "Studium" der Kirchengeschichte nachzuvollziehen.
Nun, ich fand zunächst keinen Draht zur Thematik und irgendwann war ich - trotz des gewaltigen Umfangs und der Tragweite - nur noch gelangweilt.
Deswegen - und aus einer Vielzahl von Gründen mehr - befand ich mich vorallem in der letzten off-saison in einer üblen Darstellungskrise.
Ich wusste nur, daß ich das, was ich bis jetzt verkörpert hab, so wie ich es bis jetzt gelebt hab und da, wo ich es bis jetzt umgesetzt hab, weder kann noch überhaupt will.
Diese Krise ging erst wieder vorbei, als ich die Thematik zu Ostern anders angegangen bin.
Mir ging es diesmal vorallem darum, viel mehr praktisch umsetzen zu können.
Ich hatte 2 grobe Ansatzpunkte:
1. Die vielen Feiertage im Mittelalter
2. Die Simulation der monastischen Lebensweise
Durch die Feiertage kam und komme ich stark mit der Liturgie in Berührung.
Zur Aneignung der monastischen Lebensweise musste und muß ich mich noch mit der Liturgie, den Sakramenten und den vielen weiteren Glaubensinhalten auseinander setzen.
Prallel dazu galt und gilt es, mich selbst wieder "Gottesdienst-kompatibel" zu machen.
Meine letzten Besuche von Gottesdiensten.... waren geprägt von Missfallen, Hass,...
Um aber nicht zu freveln oder Gläubige zu beleidigen hielt ich mich aber an den Ritus. Lediglich die Kommunion nahm ich nicht mehr an.
Das ging lange Jahre so. Irgendwann erkaltete der Hass und Leere machte sich breit. (um es abzukürzen )
Auf jeden Fall haben mir diese Recherchen viel Spaß gemacht und auch mein Intresse noch verstärkt.
Um nun wieder eine gewisse "Gottesdienstkompatibilität" zu erlangen, hab ich vorhin die Auferstehungsfeierleichkeiten der Osternacht besucht.
Dort sprang dann ein Funke über.
Ich wusste, wie dieser Gottesdienst und der Feiertag ursprünglich konzipiert worden ist, ich wusste, was er bedeutet, ich wusste um seinen Platz im Triduum Sacrum und um dessen Platz im österlichen Festkreis, welcher erst mit dem heutigen Tage beginnt.
(und vorallem weis ,wie es im Mittelalter war und so ergibt vieles einen Sinn)
Es war alles da. All das Wissen, all das Verständniss, das ganze Konzept, daß mir selbst in meiner Zeit als Ministrant nicht so wirklich gegenwärtig war.
Und dann nahm ich an der Messe teil, betete und sang wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr.
Dann.... war da ein übermäßiger Drang, die Kommunion zu empfangen und ich tat dies auf mittelalterliche Art und Weise.
Ihr müsst wissen:
Der Respekt der damaligen Gläubigen war so groß, daß es immer wieder für lange Zeit dazu kam, daß die Priester keine Kommunion verteilen konnten, weil die Gläubigen zuviel Erfurcht und Respekt vor dem Empfang dieses Sakramentes hatten... Oo
Als ich dann an der Reihe war, sah das so aus:
Ich kniete mich hin, ich nahm den Laib Chrsti nicht in die Hand sonderen lies ihn mir in den Mund legen.
Danach hab ich ihn - auf meinem Platz in der Bank kniend - erst ganz vorsichtig zerkaut und in mich aufgenommen.
Das empfand ich als die Krönung.
Danach wieder gesungen und gebetet.
Hab für 1€ eine kleines Osterlicht (ich weis nicht, ob es das Wort "Kerze" in unserem Zeitraum schon gab) gekauft, entzündete es am Ewigen Licht und nahm dieses mit nach Hause.
Hier wird es nun für einige Zeit brennen. Zunächst an meinem Tauflicht, welches bis jetzt im Keller meiner Eltern verstaubt ist.
Aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, es wieder zu entzünden.
Ich bin nach Hause zurückgekehrt!
Liebe Freunde....
Das war nur EIN EINZIGER Gottesdienst.
Ich war nur EIN EINZIGES Mal jetzt in der Kirche und alles hat sich verändert.... Oo
Ich sollte jetzt Angst haben, die Entwicklung kritisch hinterfragen.
Das ich aber weder Angst hab, noch sonderlich kritisch sondern einfach nur glücklich bin, machts noch schlimmer.
haja, die monastische Lebensweise sieht eine Vielzahl von Messen pro Tag vor. Um mich daran zu gewöhen werde ich jetzt wieder in die Kriche gehen.
Diesmal besuche ich eine altkatholische Messe in Augsburg.
Altkatholiken entsagen den Entwicklungen der katholischen Kriche der letzten 200 Jahre (Unfehlbarkeit des Papstes usw...)
Also in gewisser Weise sind sie in manchen Punkten näher am Mittelalter als die Katholiken.
Auf der anderen Seite haben sie sich aber auch geöffnet.
So gibt es in Augsburg eine Priesterin.
Am Mittwoch findet in der kleinen St. Fanziskus-Kapelle in Mering (wo sich schon der kleine Wast als Ministrant den Arsch fast abgefrohren hat) eine Messe mit "besonderen, ausergewöhnlichen Ritus" statt, auf lateinisch und in einer etwas anderen Reihenfolge, welche sich an alten Zeiten orientiert.
Da werd ich auch dran teilnehmen.
Das Leben ist doch immer für Überraschungen gut.
Bin mal gespannt, wohin der Weg mich führt.
In dem Sinne:
Credo in unum Deum!
Mein Ansatz war, dies alles über das "Studium" der Kirchengeschichte nachzuvollziehen.
Nun, ich fand zunächst keinen Draht zur Thematik und irgendwann war ich - trotz des gewaltigen Umfangs und der Tragweite - nur noch gelangweilt.
Deswegen - und aus einer Vielzahl von Gründen mehr - befand ich mich vorallem in der letzten off-saison in einer üblen Darstellungskrise.
Ich wusste nur, daß ich das, was ich bis jetzt verkörpert hab, so wie ich es bis jetzt gelebt hab und da, wo ich es bis jetzt umgesetzt hab, weder kann noch überhaupt will.
Diese Krise ging erst wieder vorbei, als ich die Thematik zu Ostern anders angegangen bin.
Mir ging es diesmal vorallem darum, viel mehr praktisch umsetzen zu können.
Ich hatte 2 grobe Ansatzpunkte:
1. Die vielen Feiertage im Mittelalter
2. Die Simulation der monastischen Lebensweise
Durch die Feiertage kam und komme ich stark mit der Liturgie in Berührung.
Zur Aneignung der monastischen Lebensweise musste und muß ich mich noch mit der Liturgie, den Sakramenten und den vielen weiteren Glaubensinhalten auseinander setzen.
Prallel dazu galt und gilt es, mich selbst wieder "Gottesdienst-kompatibel" zu machen.
Meine letzten Besuche von Gottesdiensten.... waren geprägt von Missfallen, Hass,...
Um aber nicht zu freveln oder Gläubige zu beleidigen hielt ich mich aber an den Ritus. Lediglich die Kommunion nahm ich nicht mehr an.
Das ging lange Jahre so. Irgendwann erkaltete der Hass und Leere machte sich breit. (um es abzukürzen )
Auf jeden Fall haben mir diese Recherchen viel Spaß gemacht und auch mein Intresse noch verstärkt.
Um nun wieder eine gewisse "Gottesdienstkompatibilität" zu erlangen, hab ich vorhin die Auferstehungsfeierleichkeiten der Osternacht besucht.
Dort sprang dann ein Funke über.
Ich wusste, wie dieser Gottesdienst und der Feiertag ursprünglich konzipiert worden ist, ich wusste, was er bedeutet, ich wusste um seinen Platz im Triduum Sacrum und um dessen Platz im österlichen Festkreis, welcher erst mit dem heutigen Tage beginnt.
(und vorallem weis ,wie es im Mittelalter war und so ergibt vieles einen Sinn)
Es war alles da. All das Wissen, all das Verständniss, das ganze Konzept, daß mir selbst in meiner Zeit als Ministrant nicht so wirklich gegenwärtig war.
Und dann nahm ich an der Messe teil, betete und sang wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr.
Dann.... war da ein übermäßiger Drang, die Kommunion zu empfangen und ich tat dies auf mittelalterliche Art und Weise.
Ihr müsst wissen:
Der Respekt der damaligen Gläubigen war so groß, daß es immer wieder für lange Zeit dazu kam, daß die Priester keine Kommunion verteilen konnten, weil die Gläubigen zuviel Erfurcht und Respekt vor dem Empfang dieses Sakramentes hatten... Oo
Als ich dann an der Reihe war, sah das so aus:
Ich kniete mich hin, ich nahm den Laib Chrsti nicht in die Hand sonderen lies ihn mir in den Mund legen.
Danach hab ich ihn - auf meinem Platz in der Bank kniend - erst ganz vorsichtig zerkaut und in mich aufgenommen.
Das empfand ich als die Krönung.
Danach wieder gesungen und gebetet.
Hab für 1€ eine kleines Osterlicht (ich weis nicht, ob es das Wort "Kerze" in unserem Zeitraum schon gab) gekauft, entzündete es am Ewigen Licht und nahm dieses mit nach Hause.
Hier wird es nun für einige Zeit brennen. Zunächst an meinem Tauflicht, welches bis jetzt im Keller meiner Eltern verstaubt ist.
Aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, es wieder zu entzünden.
Ich bin nach Hause zurückgekehrt!
Liebe Freunde....
Das war nur EIN EINZIGER Gottesdienst.
Ich war nur EIN EINZIGES Mal jetzt in der Kirche und alles hat sich verändert.... Oo
Ich sollte jetzt Angst haben, die Entwicklung kritisch hinterfragen.
Das ich aber weder Angst hab, noch sonderlich kritisch sondern einfach nur glücklich bin, machts noch schlimmer.
haja, die monastische Lebensweise sieht eine Vielzahl von Messen pro Tag vor. Um mich daran zu gewöhen werde ich jetzt wieder in die Kriche gehen.
Diesmal besuche ich eine altkatholische Messe in Augsburg.
Altkatholiken entsagen den Entwicklungen der katholischen Kriche der letzten 200 Jahre (Unfehlbarkeit des Papstes usw...)
Also in gewisser Weise sind sie in manchen Punkten näher am Mittelalter als die Katholiken.
Auf der anderen Seite haben sie sich aber auch geöffnet.
So gibt es in Augsburg eine Priesterin.
Am Mittwoch findet in der kleinen St. Fanziskus-Kapelle in Mering (wo sich schon der kleine Wast als Ministrant den Arsch fast abgefrohren hat) eine Messe mit "besonderen, ausergewöhnlichen Ritus" statt, auf lateinisch und in einer etwas anderen Reihenfolge, welche sich an alten Zeiten orientiert.
Da werd ich auch dran teilnehmen.
Das Leben ist doch immer für Überraschungen gut.
Bin mal gespannt, wohin der Weg mich führt.
In dem Sinne:
Credo in unum Deum!