Post by Katrin Coquillarde on Mar 5, 2007 16:47:24 GMT -5
Ich was ein chint so wolgetan
Carmina Burana
Ich was ein chint so wolgetan,
virgo dum florebam
do brist mich div werlt al,
omnibus placebam.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Da wolde ih an die wisen gan,
flores adunare,
do wolde mich ein ungetan
ibi deflorare.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Er nam mich bi der wizen hant,
sed non indecenter,
er wist mich div wise lanch
valde fraudulenter.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Er grait mir an daz wize gewant
valde indecenter
er fûrte mih bi der hant
multum violenter.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Er sprach: „vrowe ge wir baz!
nemus est remotum"
dirre wech der habe haz!
planxi et hoc totum.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
„Iz stat ein linde wolgetan
non procul a via
da hab ich mine herphe lan,
timpanum cum Iyra.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Do er zu der linden chom,
dixit: „sedeamus,"
- div minne twanch sêre den man -
„ludum faciamus!"
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Er graif mir an den wizen lip,
non absque timore
er sprah:„ich mache dich ein wip,
dulcis es cum ore!"
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Er warf mir uof daz hemdelin
corpore detecta
er rante mir in daz purgelin
cuspide erecta.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Er nam den chocher unde den bogen
bene venabatur
der selbe hete mich betrogen
ludus compleatur.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Übersetzung:
Ich war ein unschuldiges Kind,
damals, als ich entjungfert wurde,
alle lobten mich,
und allen gefiel ich.
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.
Damals wollte ich auf die Wiesen gehn,
um Blumen zu pflücken,
da wollte mich ein Wüstling
dort entjungfern.
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.
Er nahm mich bei der weißen Hand,
aber gar nicht unschicklich,
und er zog mich an den weißen Pfad,
sehr geschickt.
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.
Er griff mir an das weiße Kleid,
was sehr unschicklich war
und führte mich bei der Hand
und das sehr gewaltsam.
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.
Er sprach: „Herrin lass uns gehen!
der Wald ist weit genug"
dieser Weg soll verflucht sein!
Ich jammerte die ganze Zeit, während wir ihn gingen.
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.
„Es steht eine gutgewachsene Linde
gar nicht weit vom Weg
dort habe ich meine Harfe liegen lassen,
die Trommel mit der Leier.
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.
Als er zu der Linde kam,
sagte er „setzen wir uns,"
- die Wollust veränderte den Mann -
„Lass uns ein Spiel spielen!"
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.
Er griff mir an den weißen Leib,
ich fürchtete mich sehr
er sprach:„Ich mache dich zur Frau,
zum Beten bist du zu nett anzusehen!"
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.
Er warf mir mein Hemdlein auf,
so dass mein Körper bloß war
er drang mir in den Schoß,
mit aufgerichtetem Speer.
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.
Er nahm den Köcher und den Bogen
er hatte gut gejagt.
Mich aber hatte er betrogen
und das Spiel war beendet.
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.
Carmina Burana
Ich was ein chint so wolgetan,
virgo dum florebam
do brist mich div werlt al,
omnibus placebam.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Da wolde ih an die wisen gan,
flores adunare,
do wolde mich ein ungetan
ibi deflorare.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Er nam mich bi der wizen hant,
sed non indecenter,
er wist mich div wise lanch
valde fraudulenter.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Er grait mir an daz wize gewant
valde indecenter
er fûrte mih bi der hant
multum violenter.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Er sprach: „vrowe ge wir baz!
nemus est remotum"
dirre wech der habe haz!
planxi et hoc totum.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
„Iz stat ein linde wolgetan
non procul a via
da hab ich mine herphe lan,
timpanum cum Iyra.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Do er zu der linden chom,
dixit: „sedeamus,"
- div minne twanch sêre den man -
„ludum faciamus!"
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Er graif mir an den wizen lip,
non absque timore
er sprah:„ich mache dich ein wip,
dulcis es cum ore!"
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Er warf mir uof daz hemdelin
corpore detecta
er rante mir in daz purgelin
cuspide erecta.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Er nam den chocher unde den bogen
bene venabatur
der selbe hete mich betrogen
ludus compleatur.
Hoy et oe
maledicantur thylie
iuxta viam posite.
Übersetzung:
Ich war ein unschuldiges Kind,
damals, als ich entjungfert wurde,
alle lobten mich,
und allen gefiel ich.
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.
Damals wollte ich auf die Wiesen gehn,
um Blumen zu pflücken,
da wollte mich ein Wüstling
dort entjungfern.
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.
Er nahm mich bei der weißen Hand,
aber gar nicht unschicklich,
und er zog mich an den weißen Pfad,
sehr geschickt.
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.
Er griff mir an das weiße Kleid,
was sehr unschicklich war
und führte mich bei der Hand
und das sehr gewaltsam.
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.
Er sprach: „Herrin lass uns gehen!
der Wald ist weit genug"
dieser Weg soll verflucht sein!
Ich jammerte die ganze Zeit, während wir ihn gingen.
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.
„Es steht eine gutgewachsene Linde
gar nicht weit vom Weg
dort habe ich meine Harfe liegen lassen,
die Trommel mit der Leier.
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.
Als er zu der Linde kam,
sagte er „setzen wir uns,"
- die Wollust veränderte den Mann -
„Lass uns ein Spiel spielen!"
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.
Er griff mir an den weißen Leib,
ich fürchtete mich sehr
er sprach:„Ich mache dich zur Frau,
zum Beten bist du zu nett anzusehen!"
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.
Er warf mir mein Hemdlein auf,
so dass mein Körper bloß war
er drang mir in den Schoß,
mit aufgerichtetem Speer.
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.
Er nahm den Köcher und den Bogen
er hatte gut gejagt.
Mich aber hatte er betrogen
und das Spiel war beendet.
Hoy et oe
Verflucht seihen die Linden,
die direkt am Wege stehen.