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Post by Katrin Coquillarde on Mar 5, 2007 17:09:44 GMT -5
Ich zôch mir einen valken Der Kürenberger
Ich zôch mir einen valken mêre danne ein jâr. dô ich in gezamete als ich in wolte hân. Und ich im sîn gevidere mit golde wol bewant, er huop sich ûf vil hôhe und floug in anderiu lant.
Sît sach ich den valken schône fliegen: er fuorte an sînem fuoze sîdîne riemen, und was im sîn gevidere alrôt guldîn. Got sende si zesamene die gerne geliep wellen sin!
Übersetzung:
Ich zog mir einen Falken, länger als ein Jahr. als ich ihn gezähmt und lieb gewonnen hatte. Und ich sein Federkleid mit goldenem Zierrat schmückte, hob er sich in die Lüfte und flog in die Ferne.
Als ich den Falken wieder fliegen sah: trug er an seinem Bein seidene Bänder, und sein Gefieder schimmerte golden. Gott vereine gütig jene, die sich nach Liebe verzehren!
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