Post by Katrin Coquillarde on Mar 5, 2007 17:04:42 GMT -5
Sinc an, guldîn huon!
Neidhart von Reuental
"Sinc an, guldîn huon! ich gibe dir weize",
(schiere dô wart ich vrô)
sprach sie, nâch der hulden ich dâ singe:
alsô reut den tumben guot geheize
durch daz jâr. würde ez wâr,
sô gestuont nie mannes muot sô ringe,
alsô mir der mîne danne waere.
mac si durch ir geilicheit mîniu leit wenden?
ja ist mîn kumber klagebaere.
Los ûz! ich hoer in der stuben tanzen.
junge man, tuot iuch dan!
da ist der dorfewîbe ein michel trünne.
dâ gesach man schône ridewanzen.
zwêne gigen; dô sie swigen
(daz was geiler getelinge wünne),
seht, dô wart von zeche vor gesungen!
durch diu venster gie der galm.
Adelhalm
tanzet niwan zwischen zweien jungen.
Rûmet ûz die schämel und die stüele!
heiz die schragen vuder tragen!
hiute sul wir tanzes werden müeder.
werfet ûf die stuben, so ist ez küele,
daz er wint an diu kint
sanfte waeje durch du übermüeder!
sô die voretanzer danne swîgen,
sô sult ir alle sîn gebetn, daz wir treten
aber ein hovetänzel nâch der gîgen:
Gôzebreht, Willebolt, Gumpreht und Eppe,
Willebreht, meiers kneht,
Werenbolt und ouch der junge Tuoze,
Megenbolt, des meiers sun, und Reppe,
Irenwart, Brohselhart;
dar nâch springet der vil wilde Ruoze:
derst ein tumber geiler Holingaere;
er gêt vrîen durch daz jâr (des nemt war!)
unde ist doch den meiden gar unmaere.
Sâht ir ie gebûren sô gemeiten,
als er ist? wizze Krist!
er ist al ze vorderst anme reien.
einen vezzel zweier hende breiten
hât sîn swert. harte wert
dünket er sich sîner niuwen treien:
diust von kleinen vier und zweinzec tuochen,
di ermel gênt im ûf die hant:
sîn gewant
sol man an eim oeden kragen suochen.
Dörperlîch stât allez sîn gerüste,
daz er treit. mirst geseit,
er sinn Engelboltes tohter Âven:
den gewerp erteile ich im ze vlüste.
si ist ein wîp, daz ir lîp
zaeme wol ze minne einem grâven;
dâ von lâze er sich des wîsen tougen!
zecke er anderthalben hin! den gewin
trüege er hin ze Meinze in sînem ougen.
Imst sîn treie nie sô wol zerhouwen
noch sîn kel nie sô hel,
er enmüge sî sîn wol erlâzen.
disen sumer hât er sî gekouwen
gar vür brôt. schamerôt
wart ich, dô si bî ein ander sâzen.
wirt si mir, der ich dâ gerne diene,
guotes gibe ich ir die wal, Riuwental
gar vür eigen: da ist mîn Hôhiu Siene.
Neidhart von Reuental
"Sinc an, guldîn huon! ich gibe dir weize",
(schiere dô wart ich vrô)
sprach sie, nâch der hulden ich dâ singe:
alsô reut den tumben guot geheize
durch daz jâr. würde ez wâr,
sô gestuont nie mannes muot sô ringe,
alsô mir der mîne danne waere.
mac si durch ir geilicheit mîniu leit wenden?
ja ist mîn kumber klagebaere.
Los ûz! ich hoer in der stuben tanzen.
junge man, tuot iuch dan!
da ist der dorfewîbe ein michel trünne.
dâ gesach man schône ridewanzen.
zwêne gigen; dô sie swigen
(daz was geiler getelinge wünne),
seht, dô wart von zeche vor gesungen!
durch diu venster gie der galm.
Adelhalm
tanzet niwan zwischen zweien jungen.
Rûmet ûz die schämel und die stüele!
heiz die schragen vuder tragen!
hiute sul wir tanzes werden müeder.
werfet ûf die stuben, so ist ez küele,
daz er wint an diu kint
sanfte waeje durch du übermüeder!
sô die voretanzer danne swîgen,
sô sult ir alle sîn gebetn, daz wir treten
aber ein hovetänzel nâch der gîgen:
Gôzebreht, Willebolt, Gumpreht und Eppe,
Willebreht, meiers kneht,
Werenbolt und ouch der junge Tuoze,
Megenbolt, des meiers sun, und Reppe,
Irenwart, Brohselhart;
dar nâch springet der vil wilde Ruoze:
derst ein tumber geiler Holingaere;
er gêt vrîen durch daz jâr (des nemt war!)
unde ist doch den meiden gar unmaere.
Sâht ir ie gebûren sô gemeiten,
als er ist? wizze Krist!
er ist al ze vorderst anme reien.
einen vezzel zweier hende breiten
hât sîn swert. harte wert
dünket er sich sîner niuwen treien:
diust von kleinen vier und zweinzec tuochen,
di ermel gênt im ûf die hant:
sîn gewant
sol man an eim oeden kragen suochen.
Dörperlîch stât allez sîn gerüste,
daz er treit. mirst geseit,
er sinn Engelboltes tohter Âven:
den gewerp erteile ich im ze vlüste.
si ist ein wîp, daz ir lîp
zaeme wol ze minne einem grâven;
dâ von lâze er sich des wîsen tougen!
zecke er anderthalben hin! den gewin
trüege er hin ze Meinze in sînem ougen.
Imst sîn treie nie sô wol zerhouwen
noch sîn kel nie sô hel,
er enmüge sî sîn wol erlâzen.
disen sumer hât er sî gekouwen
gar vür brôt. schamerôt
wart ich, dô si bî ein ander sâzen.
wirt si mir, der ich dâ gerne diene,
guotes gibe ich ir die wal, Riuwental
gar vür eigen: da ist mîn Hôhiu Siene.