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Post by Altair on Feb 3, 2009 0:49:38 GMT -5
Dieses Projekt werde ich dieses Wochenende angehen, da die Recherchen abgeschlossen sind und die Rohmaterialien bis Freitag vermutlich da sind.
Angedacht ist eine Frontstollentruhe mit den Außenmaßen 80x50x60cm. Material wird (hoffentlich klappt das auch) Eiche.
Wenn es soweit ist gibt es auch Bilder...
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Post by Katrin Coquillarde on Feb 3, 2009 1:28:34 GMT -5
Mensch das wäre ja toll! Und auf jeden Fall authentisch. Die Bauart passt super in unsere Zeit. EICHE!  |
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Post by Altair on Feb 3, 2009 1:52:22 GMT -5
Ja Frontstollentruhen gab es zwischen (ich weiß ungenau) 1300n.Chr. bis spät ins 19.Jhd noch. Hab ich so zumindest mal gefunden.
Ich weiß, Eiche wird schwer, aber umso stabiler und autentischer. Bei der Stärkenanpassung der Bretter kann ich aber Gewicht einsparen. Zudem ist Eiche witterungsbeständinger.
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Post by Katrin Coquillarde on Feb 3, 2009 2:39:28 GMT -5
Nein nein... versteh mich nicht falsch: Eiche ist PERFEKT! Aber sauteuer! Hast du irgendeine Bezugsquelle wo du das Holz billiger bekommst?
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Post by Altair on Feb 3, 2009 7:01:19 GMT -5
Ja, ein Bekannter meines Vaters hat zumindest eine Sägerei, über den sollte es billiger werden.
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Post by Fenia Rüerenzumpf on Feb 3, 2009 11:35:37 GMT -5
Hört sich toll an! Bin gespannt auf die Bilder  |
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Post by Adrian der Technikus on Feb 3, 2009 22:26:34 GMT -5
Die Frontstollenbauart hat es letztlich über das 19. Jhd hinaus bis in die Moderne geschafft, wo sie immernoch - in modifizierter Form - neben Plastikkisten in manchem Kinderzimmer steht...
Eiche ist definitiv ein gutes Material - der Großteil aller gefundenen alten Truhen besteht daraus, wobei man nun natürlich philosophieren könnte, ob tatsächlich die meisten Truhen aus Eiche waren, oder eben nur die eichenen Truhen überdauert haben...
Das Mehrgewicht des schweren Holzes kann man sicher durch filigranere Ausführung zumindest teilweise wieder rausholen, da geb ich Oskar Recht.
Was mich bislang von Eichen-Projekten abhielt (von unserem Tisch mal abgesehen), ist der üblicherweise exorbitante Preis - so würden zB unsere Stapelkisten über 50€/Stück kosten, wenn sie aus Eiche statt Fichte bestünden! - Wenn man allerdings eine günstige Quelle zur Hand hat sieht die Sache anders aus.
Das handwerklich komplizierteste Detail an einer Frontstollentruhe ist (abgesehen von evtl Zierschnitzerei) die saubere Nutverbindung der Wand- und Bodenteile mit den Stollen - sollte hierzu Bedarf an Spezialwerkzeug bestehen (ich besitze zB einen antiken Nuthobel), kann ich gern aushelfen.
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Post by Altair on Feb 4, 2009 2:13:57 GMT -5
Da werde ich aus zeitlichen Gründen auf modernes Werkzeug zurückgreifen und die diversen Nuten mit der Oberfräse ins Holz einbringen. Für die Bohrlöcher für die Verdübelung werde ich auch auf eine moderne Bohrmaschine zurückgreifen, und nicht mit Bogen, Holzzylinder und Sand anfangen Löcher zu bohren.
Wie bereits gesagt, die vollautentische Herstellung hat sicher auch ihren Reiz, aber in meiner momentanen zeitlichen Knappheit, kann ich die Zeit hierfür leider nicht aufbringen. (Dennoch ist es eine gute Idee um nächstes Weihnachten die Zeit totzuschlagen)
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Post by Adrian der Technikus on Feb 4, 2009 11:12:42 GMT -5
Bin mir nicht sicher, ob die Oberfräse schneller ist, auf jeden Fall würde dir ein Bogenbauer jetzt erläutern, dass du durch eine Fräse Vibrationen verursachst, die im Holz Mikrobrüche hervorrufen, was jedoch bei einer Truhe relativ egal ist, da du sie im Gegensatz zu einem Bogen ja nicht bis an die Bruchgrenze biegebelasten willst...^^
Was ansonsten zu beachten wäre bei Verwendung einer Fräse: Die Nuten einer MA-Truhe verlaufen so, dass du keine Eintauchspur für den Fräskopf machen kannst, wäre dann also am besten, in der Mitte anzusetzen und die Nutenden zuletzt mit dem Stemmeisen sauber rechtwinklig auszuarbeiten - in den Nutenden stehen bei der Frontstollentruhe die Wandteile kraftschlüssig auf, deshalb lohnt sich die Mehrarbeit^^
P.S.: Bogen, Holzstab und Sand sind Steinzeit - im MA gab es meines Wissens schon eiserne Bohrer, die man sich wie eine Mischung aus modernem Bohrer und Spax-Schraube vorstellen muss, angetrieben mit einfacher Handkurbel!
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Post by Altair on Feb 4, 2009 15:14:11 GMT -5
Mist! Gibt doch keine Eiche, der hat grad keine. Aber Buche bekomme ich, die tuts auch.
Danke für die Erklärung mit dem Bohrer, damit habe ich mich bislang nicht befasst.
Und ja, ich habe nicht vor soviel zuzunehmen, dass die Truhe bis zur Bruchgrenze durchgebogen wird... (da macht das Fechten zuviel Spaß, als dass ich viel zunehmen würde...)
Zudem werde ich versuchen soweit wie möglich auf Verleimungen zu verzichten, damit sie keine Risse bei zu starken Temperaturschwankungen bekommt.
Auch ja, und nach Scharnieren muss ich noch suchen und mir überlegen, wie ich sie anpasse, damit sie nich zu massiv als modern/neu herausstechen.
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Post by Adrian der Technikus on Feb 4, 2009 16:02:35 GMT -5
Leimungen sollten eigentlich kein Problem sein, allerdings zwingt die Frontstollentruhe die verwendeten Bretter konstruktionsbedingt schon recht stark in Form - echte Abhilfe schafft hier nur, gut abgelagertes Holz zu verarbeiten, weswegen ich auch Baumarktware der Sägewerksware vorziehe...
Für die Scharniere würde ich dir zu Standard-Torbeschlägen raten, die es für Gartentore etc gibt - Material ist vermessingtes Stahlblech, das musst nur oberflächlich anschleifen, evtl ein paar Schmiedespuren mit dem Hammer reinklopfen, zurechtbiegen und wenn gewünscht mal im Feuer abflämmen, dann hast zu ca 7€ das Stück brauchbare Kistenbeschläge - beim Schmied dürftest das 5-10fache bezahlen, ohne Garantie dass der nicht auch nur modernes Zeug überschmiedet... - Achso, nicht zu sehr auf alt trimmen, was heut antik ist, war 1430 noch todschick-modernes State of the Art! (Dieses Faktum wird gern mal übersehen...)
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Post by Altair on Feb 5, 2009 1:58:17 GMT -5
Ja, mal sehen, wie das Holz ist, das ich da bekomme. Dann werde ich entscheiden, über leimen oder nicht leimen.
Mit dem Scharnier hatte ich schon so etwas in diese Richtung vor. Eventuell lege ich es auch in den Kaminofen, um es ein wenig anzulassen und ihm den antiken Charme zu verleihen. Da lasse ich mir schon was einfallen, verzinkt bleibt es aber mit größter Wahrscheinlichkeit nicht, weil das das ganze Ambiente kaputtmacht.
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Post by Adrian der Technikus on Feb 5, 2009 9:09:25 GMT -5
Eine entsprechende Werkstatt-Infrastruktur vorrausgesetzt kann man sowas natürlich auch zur Rotglut bringen und dann im Ölbad abschrecken, es bildet sich dann eine schwarze Carbidschicht auf der Oberfläche, wie man sie von Bauernschmiederei kennt...
Diese Schicht ist zwar spröde und deshalb schlagempfindlich, aber solang sie drauf ist, ist sie auch wasserabweisend.
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Post by Altair on Feb 10, 2009 3:04:04 GMT -5
Tja also da mein Vater momentan krank ist muss ich noch unbestimmte Zeit auf das Holz warten. Der Kistenbau zieht sich also noch ein wenig hin.
Scharniere habe ich beschlossen selber zu schmieden. Die beim Globus haben mir nicht gefallen. Und bis dahin haben wir vermutlich eine kleine Esse im Garten stehen, der Amboss ist schon in Arbeit.
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Post by snakekaplan on Sept 5, 2009 15:34:55 GMT -5
Altair, kannst du der Vollständigkeit halber mal den Bauplan offen legen? Ich hab zwar selber schon einen - in meinen Laien-Augen - sehr brauchbaren im Netz gefunden (kann ich gern verschicken) würd mich aber trotzdem schwer intressieren, da dies eines meiner nächsten Projekte werden wird  |
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