Gesellschaftliche Veränderunge in Augsburg um 1430

[Fenia Rüerenzumpf]

Der zweite große Teil der Recherchen. Noch nicht abgeschlossen und stetig erweitert!

1385: Hochzeitsordnung
> Kleiderordnung: Frauen dürfen keine Perlen, übermäßig Gold/Silber, Hermelinpelze und allzu teure Schleier mehr tragen; Männer dürfen nicht mehr als zweieinhalb Mark Silber an sich tragen

ab 1396: Steuerbeträge in Steuerbüchern aufgezeichnet
> 2930 Steuerzahler inklusive der habenitze (nur Kopf- und keine Vermögenssteuer), davon 74 Reiche (min. 1200 Gulden Vermögen)
1404: der Rat bestimmt, dass Häuser mit Stroh- oder Holzschindeldächern innerhalb der Ringmauer abgerissen werden
1412: es werden 7 öffentliche Brunnen in der Oberstandt errichtet (Speisung durch Holzrohre vom Brunnenwerk am Haunstetter Tor)
1416: erstmals wird der Platz vor einem Haus am Rindermarkt bei St. Anna gepflastert
1431: Weihe des Domostchors am Dom
1434: Juden mussten gelbe Stoffringe auf der Kleidung tragen
1439: Auszug von 300 Juden

...to be continued...

[Katrin Coquillarde]

Bravo!

[Fenia Rüerenzumpf]

Macht inzwischen richtig Spaß, mehr rauszufinden!

Gestern in der Sprachgeschichts-Vorlesung ging es um die Entwicklung der Schrift. In die Richtung werde ich auch nochmal nachforschen, wie 1430 geschrieben wurde und auf was (damals kam grade das Papier auf).
Auf wie genau gesprochen wurde, werd ich nochmal recherchieren. 1430 ist ca. die Wende zwischen Mittelhochdeutsch und Frühneuhochdeutsch. Genau festlegen lässt sich das natürlich nicht, aber wenn ich an Urkunden etc. aus der Zeit rankomme, kann ich euch einen Einblick geben, wie ca. die Amtssprache ausgesehen hat (va. für Richter Bonifazius interessant).

Für das Rotwelsch der "gemeinen Leute" ist nach wie vor Katrin Ansprechpartnerin.
@katrin: Für dich vielleicht interessant: Die UB hat ein Buch bestellt, das bald da sein dürfte (sobald es da ist, schau ich mal rein, vielleicht lohnt sichs ja)
Lausser, Helmut (2009): Pfründer, Siechen, arme Dürftige

[Adrian der Technikus]

Insbesondere 1431 - Weihe des Dom-Ostchores könnte für meine Darstellung interessant sein - ich will mich ja Richtung Technikus entwickeln, und Kirchenbauten sind natürlich prädestiniert, Handwerker und Architekten anzulocken...

[Katrin Coquillarde]

Das zu hören freut mich ungemein! Das Buch musst du mir unbedingt ausleihen!
Rotwelsch ist ja auch so eine komplizierte und flexible Geschichte!