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Post by Katrin Coquillarde on Aug 7, 2009 2:53:34 GMT -5
So, hier eine weitere Übersetzung der "Ballade de Mercy" die ich gefunden habe. Halb Zech halb nicht, aber hammerhart. Trifft den Stoff mitunter recht gut. ;D
Die dicken Fresser in Kamelhaarkutten, Die frommen Nonnen und die Kardinäle Mit ihren parfümierten Luxusnutten. Minister, Mamelukken und die Generäle Mit Blech verklebt vom Nabel bis zum Ohr. Eventuell auch noch der königliche Mohr, Das alte Schwein. Sie mögen mir das Lästermaul verzeihn.
Die Mädchen auch, die ihre weißen Äpfel Springen lassen, damit die Männer nach Dem Ding noch schroffer werden. Die Gaunerinnen, die in fremde Taschen fassen, Piraten, Feuerfresser und Zigeunerheer. Proleten, die verbraucht am Zaun krepieren und auch Der Krüppel der krumm auf allen Vieren sich vollsäuft mit Wein. Sie alle mögen mir mein Missgeschick verzeihn.
Nur der verdammte Bürgermeister nicht. Der geh drei Schritt mir aus dem Gesicht. Der hat mich um den letzten Bissen Brot geschubst. Der soll mir bloß Nit in die Quere kommen, Mit seinen Bäcklein rund und rot. Dass hier im Loch nicht er doch ich muss sein. Das möge er mir verzeihn.
Auch diese Herren vom Gericht, die mag ich nicht. Da hocken sie mit steinernem Gesicht. Auf ihrem Paragraphenthron und brennen Jedem der nicht blecht, ein Schandmal auf die Stirn. Sie werden ihren Lohn bald kriegen, Für das hin- und hergebogne Recht. Dass ich bei dieser Jagd der Hauptmann werde sein, Das mögen sie mir wohl verzeihn.
Man schlage diesem Lumpenpack Das Maul mit einem Hammer kurz und klein. Was übrig bleibt, das wäscht der Regen mir vom Frack. Ich bin Villon - das braucht mir niemand zu verzeihn.
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